Juli 10, 2025

Bifaziale PV Module im Solarcarport: Effiziente Flächennutzung und Kostensenkung für die Bauwirtschaft in Bayern

Bifaziale PV Module Solarcarport als Flächeneffizienzhebel

Die meisten Gewerbeimmobilien verfügen über Pflichtparkplätze, die tagsüber nahezu ununterbrochen besonnt werden. Durch ihre Größe und die bestehende Versiegelung stellen sie eine energetisch ungenutzte Reserve dar. Ein Bifaziale PV Module Solarcarport transformiert diese Fläche in einen produktiven Erzeugungsstandort, der Stromkosten senkt und ESG-Kennzahlen verbessert, ohne zusätzliches Bauland zu beanspruchen. Entscheider erhalten damit ein Instrument, das zwei knappe Ressourcen gleichzeitig adressiert: verfügbare Fläche und CO₂-Budget.

Das bifaziale Zelllayout erlaubt eine doppelte Lichtausnutzung. Der vordere Generator wandelt Direktstrahlung, während die Rückseite diffuse Strahlung und Bodenreflexion in Strom übersetzt. Je nach Albedo des Untergrunds werden sechs bis 15 Prozent Mehrertrag gegenüber monofazialen Aufbauten realisiert. Dieser Zugewinn reduziert die spezifischen Gestehungskosten und beschleunigt Amortisationszeiten, ein entscheidender Parameter für Investoren mit klaren Renditevorgaben.

Hinzu kommt die Wahrnehmbarkeit für Stakeholder. Ein Carport mit sichtbar integrierten Modulen signalisiert Klimaschutz vor Ort, was sowohl bei der Berichterstattung nach Corporate Sustainability Reporting Directive als auch im Employer Branding eine Rolle spielt. Die konstruktive Ausführung auf geprüften Schraubfundamenten minimiert Bauzeiten, erlaubt Lastreserven für spätere Erweiterungen und vermeidet Beton, der in Ökobilanzen zunehmend kritisch bewertet wird.

Regulatorische Leitplanken und Förderkulisse für einen hocheffizienten PV Carport

Die EEG-Novelle 2023 hat die Weichen für eine vereinfachte Direktvermarktung gestellt. Für Anlagen bis 1 MWp können Betreiber zwischen vollständiger Eigenversorgung, Überschusseinspeisung und einem optionalen PPA-Modell wählen. Die Wahl des Abrechnungswegs beeinflusst die Cashflow-Struktur erheblich: Während bei Volleinspeisung eine garantierte Marktprämie fließt, erhöht eine Eigenverbrauchsquote von über 70 Prozent den internen Strompreisvorteil, der aktuell mit durchschnittlich 22 ct/kWh anzusetzen ist.

Investitionsanreize der Bundesländer

Parallel zu den EEG-Regeln fördern mehrere Länder die Kopplung von Solarcarports und Ladeinfrastruktur. Nordrhein-Westfalen erstattet bis zu 45 Prozent der Investition, wenn mindestens 80 Prozent des erzeugten Stroms in E-Mobilität fließen. Bayern und Baden-Württemberg setzen vergleichbare Zuschüsse an, differenzieren jedoch nach Unternehmensgröße. Durch Kombination mit dem KfW-Programm 270 lassen sich Fremdkapitalzinsen unterhalb der Inflationsrate realisieren, was die Kapitaldienstgrenze für mittelständische Portfolios senkt.

Baurechtliche Rahmenbedingungen

Für freistehende Carports gelten zumeist die Schneelastzone III und Windzone II als Bemessungsgrundlage; Abweichungen ergeben sich in Küstennähe oder im süddeutschen Alpenvorland. Die Einhaltung der DIN EN 1991-1-3 und DIN EN 1991-1-4 ist zwingend. Schraubfundamente besitzen hierfür eine ETA-Zulassung nach ETAG 020 und können statische Nachweise über Zug- und Querkräfte detaillierter belegen als Punktfundamente. Dieser Vorteil reduziert die Planungsunsicherheit, gerade auf Böden mit heterogener Tragfähigkeit.

Technik doppelseitiger Solarmodule Carport im Praxiseinsatz

Die Konstruktion eines doppelseitige Solarmodule Carport unterscheidet sich in mehreren Punkten von konventionellen Aufdachsystemen. Zunächst muss die Unterkonstruktion Verschattung der Modulrückseite weitgehend ausschließen. Best Practice ist ein Trägersystem mit minimalem Eigenprofil, das Kabeltrassen hinter die Tragachse verlegt. Dadurch bleibt die reflektierte Strahlung ungehindert. Die elektrische Verschaltung erfolgt bevorzugt in Ost-West-Strings, da unterschiedliche Einstrahlwinkel zwischen Modulvorder- und -rückseite Gleichstromsymmetrien beeinflussen.

Der Untergrund ist ein weiterer Ertragshebel. Helle Asphaltdeckschichten oder ein leichtes Kiesbett mit hohem Reflexionsgrad erhöhen den Albedo-Wert auf bis zu 0,35. Im Jahresmittel lassen sich dadurch bis zu 90 kWh/kWp zusätzliche Produktion realisieren. Die Kosten für einen reflektiven Belag liegen bei etwa 2 €/m² und amortisieren sich bei aktuell üblichen Stromgestehungskosten innerhalb des ersten Betriebsjahres.

Zur Sicherstellung eines störungsarmen Betriebs ist eine jährliche Thermografie ratsam. Sie deckt Hotspots frühzeitig auf und unterstützt das Gewährleistungsmanagement. In vielen Asset-Management-Verträgen ist dieser Service bereits hinterlegt, sodass kein zusätzlicher Koordinationsaufwand entsteht.

Die Errichtung auf Geoschrauben verkürzt den Zeitplan einer typischen 150-kW-Anlage von sechs auf rund dreieinhalb Wochen. Montagekolonnen können parallel arbeiten: Während ein Team die Schraubfundamente setzt, montiert ein zweites Team bereits die Traversensysteme. Durch den Wegfall von Betonier- und Aushärtezeiten ist die Fläche nahezu sofort nutzbar, ein wesentlicher Vorteil bei logistischer Dauerbelegung.

Für detaillierte Projektberechnungen und statische Vordimensionierung stellt PILLAR auf Anfrage modulare Bemessungstabellen sowie Lastannahmen bereit, die direkt in gängige CAD-Systeme importierbar sind.

Wirtschaftlichkeitsanalyse und Sensitivitäten

Die Kapitalkosten eines hocheffizienten PV Carport setzen sich im Wesentlichen aus Modul‐, Tragwerks-, Fundament- und Netzanschlusspositionen zusammen. In der Praxis bewegt sich das Investitionsvolumen zwischen 950 und 1 150 € je kWp, abhängig von Schneelastzone, Spannweite und gewählter Verkleidung. Für die Modellrechnung wird ein Abzinsungsfaktor von sechs Prozent und eine Anlagenlaufzeit von 25 Jahren angesetzt. Unter Annahme eines spezifischen Ertrags von 1 050 kWh/kWp ergeben sich Stromgestehungskosten von 6,8 ct/kWh. Steigt die Eigenverbrauchsquote von 60 auf 80 Prozent, reduziert sich die Amortisationszeit um bis zu 18 Monate. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt, dass jeder Prozentpunkt höhere Albedo im Parkfeld rund 0,8 Prozent Mehrertrag liefert, was den internen Zinsfuß signifikant anhebt.

Netzintegration und Lastmanagement

Seit der Abschaffung der 70-Prozent-Kappungsgrenze kann ein Bifaziale PV Module Solarcarport dauerhaft mit voller Leistung einspeisen, sofern die Netzverträglichkeit bestätigt ist. Für Anschlusswerte bis 135 kW bleibt die vereinfachte Anmeldung beim Netzbetreiber bestehen, darüber hinaus verlangt §11 NAV einen detaillierten Netzverträglichkeitsnachweis. Intelligente Messsysteme ermöglichen eine viertelstündliche Bilanzierung und schaffen die Grundlage für dynamische Tarife. Kombiniert mit stationären Batteriespeichern lässt sich der Bezug aus dem öffentlichen Netz in Lastspitzen um bis zu 40 Prozent reduzieren, ohne den Ladebetrieb von E-Flotten einzuschränken. Betreiber erhalten so einen Puffer gegen steigende Netznutzungsentgelte und schaffen zugleich die Voraussetzung für eine Black-Start-Fähigkeit kritischer Unternehmensprozesse.

Betrieb, Wartung und Monitoring

Für den OPEX‐Ansatz sind jährliche Aufwendungen von 1,2 bis 1,5 Prozent des Anfangsinvestments realistisch. Darin enthalten sind Ferndiagnose, Modulreinigung, Vegetationskontrolle sowie das Gewährleistungsmanagement. Doppelseitige Solarmodule Carport erfordern eine angepasste Reinigungsfrequenz, da Verschmutzungen auf der Rückseite den Mehrertrag dämpfen. Geodatenbasierte Monitoring-Plattformen erfassen Einstrahlung, Bodentemperatur und Stringparameter in Fünf-Minuten-Intervallen und erlauben eine Ertragsabweichungsanalyse nach IEC 61724-1. Bei Auffälligkeiten kann eine Drohneninspektion mit thermografischer Kamera Hotspots lokalisieren, bevor sie zu Ertragsverlusten führen. Viele Versicherer honorieren ein solches Condition-Based-Maintenance-Konzept mit reduzierten Prämien.

Versicherung, Garantie und Risikoallokation

Für einen hocheffizienten PV Carport empfiehlt sich eine kombinierte All-Risk-Police, die Sachschäden, Ertragsausfall und Betreiberhaftpflicht bündelt. Die Deckungssumme sollte den Wiederbeschaffungswert der Anlage sowie eine Ertragsausfallentschädigung von mindestens zwölf Monaten abdecken. Module erhalten herstellerseitig üblicherweise 25 Jahre Leistungsgarantie auf 85 Prozent der Nennleistung; für bifaziale Varianten gelten oft gesonderte Bedingungen, da die Rückseitenfolie stärker UV-belastet ist. Im Rahmen von PPA-Strukturen lassen sich Produktionsrisiken vertraglich auf EPC- oder O&M-Partner umlegen, sofern Performance-Ratio-Verpflichtungen von mindestens 82 Prozent vereinbart werden. Ein dediziertes Risikoregister, das Baugrund, Statik und Einspeisebedingungen abbildet, reduziert die Nachhaftung für die Eigentümergesellschaft.

Ökobilanz, Rückbau und Zweitverwertung

Das Thema Kreislaufwirtschaft gewinnt bei Investoren an Bedeutung. Ein doppelseitige Solarmodule Carport erreicht durch den Verzicht auf Betonfundamente eine signifikante CO₂-Einsparung: Pro installiertem kWp fallen im Vergleich zu Punktfundamenten rund 35 Kilogramm weniger CO₂-Äquivalent an. Nach Ende der Betriebszeit lassen sich Modulrahmen aus Aluminium sowie Stahlkomponenten der Tragstruktur nahezu vollständig recyceln. Schraubfundamente können gezogen und in anderen Projekten wiederverwendet werden; die Wiederverwertungsquote liegt hier bei über 90 Prozent. Für Glas-Glas-Module steht seit 2023 ein nationales Rücknahmesystem zur Verfügung, das Silizium-Wafer und seltene Metalle aus den Zellkontakten zurückführt. Dadurch wird die Entsorgung nicht nur kostenneutral, sondern schafft in manchen Bundesländern sogar eine kleine Rückvergütung.

Fazit

Ein Bifaziale PV Module Solarcarport erschließt ungenutzte Parkplatzflächen, senkt Energiekosten und stärkt ESG-Kennzahlen. Entscheider profitieren von kalkulierbaren Stromgestehungskosten, soliden Förderkulissen und einer hohen Anlagenverfügbarkeit durch digital gestützte Wartung. Für Firmenkunden empfiehlt es sich, frühzeitig Netzanschlusskapazitäten zu sichern, die Albedo des Untergrunds zu optimieren und langfristige O&M-Verträge mit klaren Performance-Kennzahlen abzuschließen. Auf dieser Basis lässt sich ein hocheffizienter PV Carport als zukunftsfähiger Baustein der Unternehmensenergieversorgung etablieren.

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