Flexible Schraubfundamente für PV-Carports: Wie die Bauwirtschaft in Bayern von neuem Rückbau-Konzept profitiert
Wussten Sie schon?
Marktentwicklung und regulatorischer Rahmen
Spätestens seit den Anpassungen des EEG 2023 gewinnen Freiflächen-, Agri-PV- und Parkplatzanlagen bundesweit an Tempo. Ausschreibungsmengen, verkürzte Genehmigungsfristen und verschärfte ESG-Berichtspflichten führen dazu, dass Investoren und Betreiber Baumethoden bevorzugen, die Planungssicherheit mit kurzfristiger Flächenverfügbarkeit verbinden. Parallel verschärfen viele Landesbauordnungen die Anforderungen an Bodenversiegelung und Rückbauverpflichtungen. Daraus entsteht ein klarer Bedarf an Gründungen, die im gesamten Lebenszyklus nachweislich reversibel sind. Schraubfundamente gelten hier als privilegierte Lösung, weil sie ohne Erdaushub in den Boden eingebracht und im dokumentierten schraubfundamente rückbau wieder entfernt werden können, ohne Altlasten zu hinterlassen. Diese Eigenschaft wird in mehreren Förderprogrammen explizit als Umweltvorteil anerkannt, was Budgetfreigaben und Kreditratings verbessert.
Schraubfundamente Rückbau als Antwort auf dynamische Nutzungskonzepte
Im industriellen Alltag ändern sich Flächennutzungen häufig schneller als die technische Lebensdauer einer PV-Anlage. Während konventionelle Stahlbetonfundamente eine spätere Umwidmung erschweren, schafft das modulare Prinzip der Geoschrauben eine fundament flexibel Basis. Jede Schraube trennt Tragfunktion und Baugrund voneinander: Sie leitet Lasten über die Mantelreibung in den Boden ein und lässt sich mit dem gleichen hydraulischen Antrieb reversibel ausdrehen. Das Verfahren benötigt kaum Baustellenlogistik, minimiert Erdbewegungen und verkürzt die Sperrzeit von Parkflächen oder Logistikhöfen.
Konstruktionsprinzip und Tragfähigkeitsreserven
Die statische Bemessung stützt sich auf Eurocode 7 in Verbindung mit den jeweiligen Bodengutachten. Typische Schraubdurchmesser liegen zwischen 76 mm und 219 mm; abhängig von Korngröße und Lagerungsdichte werden Druckkräfte bis 279 kN pro Pfahl erreicht. Für ein pv carport nachhaltig mit integrierter Ladeinfrastruktur können damit Stützenraster von 5 × 5 m realisiert werden. Der Gewindeaufsatz ermöglicht die Justage in drei Achsen, wodurch Setzungsdifferenzen kompensiert und Montagetoleranzen reduziert werden. Beim Rückbau wird das Gewinde entkoppelt, die Schraube mit Drehmomenten bis 1 000 Nm gelöst und nach wenigen Umdrehungen vollständig gezogen. Das verbleibende Bohrloch rekultiviert sich durch Verdichtung oder Humusauftrag.
Prozesskette für den Rückbau
- Demontage der Modul- oder Carportaufbauten ohne schweres Gerät.
- Lösen der Schraubverbindung am Pfahlkopf und Aufnahme des Antriebsadapters.
- Kontrolliertes Ausdrehen unter Echtzeit-Drehmomentmessung zur Dokumentation der Bodenverhältnisse.
- Visuelle Endkontrolle des Bodens, Einbringen von Füllmaterial, falls genehmigungsrechtlich gefordert.
Das gesamte Verfahren ist in der Regel innerhalb eines Tages pro 250 Pfählen abgeschlossen, sodass Flächen kurzfristig für neue Bauvorhaben freigegeben werden können.
Fundament flexibel: Wirtschaftliche und ökologische Kennzahlen
Vergleichsrechnungen des Fraunhofer ISE zeigen, dass Geoschrauben im Primärenergieaufwand rund 70 Prozent unter konventionellen Fundamentblöcken liegen. Gleichzeitig reduziert der entfallende Betonbedarf die CO₂-Last um bis zu 240 kg je Kubikmeter. Bei einem mittleren Solarcarport mit 100 Stellplätzen entspricht das einer Einsparung von rund 35 t CO₂ im Fundamentbau. Aus Sicht des Cashflows spielen jedoch die rückbaubedingten Restwerte eine noch größere Rolle: Da eine Schraube nach Entnahme unverändert weiterverwendet werden kann, verbleibt ein buchhalterischer Vermögenswert, der die Gesamtkapitalkosten senkt und in vielen Fällen die Amortisationszeit um mehrere Monate verkürzt.
Einfluss auf Genehmigungen und Fördermittel
Eine dokumentierte Strategie für den schraubfundamente rückbau wirkt genehmigungsbeschleunigend, weil sie den Nachweis der Flächenkompensation erleichtert. Behörden akzeptieren das reversible Fundament häufig als temporäre Maßnahme, wodurch strengere Auflagen zur Versiegelung entfallen können. Gleichzeitig erweitern einige Länder ihre Förderrichtlinien explizit um modulare Lösungen, die einen fundament flexibel Charakter besitzen. Projektentwickler erreichen dadurch höhere Punktewerte in Nachhaltigkeitszertifizierungen und verbessern ihre Chancen in EEG-Ausschreibungen.
Lebenszyklusbetrachtung in multiplen Szenarien
- Betrieb über 20 Jahre mit anschließendem Standortwechsel der PV-Anlage.
- Zwischennutzung für Messe- oder Eventflächen mit Abruf innerhalb von sechs Wochen.
- Integrationsszenario in Brownfield-Sanierungen, bei denen rückstandsfreier Rückbau eine Vorgabe ist.
In allen Fällen bewirkt die Kombination aus reduzierter Bauzeit, Wiederverwendbarkeit und niedrigen Rekultivierungskosten eine signifikante Verbesserung des internen Zinsfußes, ohne dass bauliche Kompromisse eingegangen werden müssen.
Statische Nachweise und Prüfdokumentation
Die Tragfähigkeit einer Geoschraube lässt sich erst durch belastungsorientierte Prüfzyklen verifizieren. In der Praxis haben sich dynamische Druck- und Zugtests etabliert, die nach DIN 4094-3 durchgeführt werden. Dabei wird der Anker unter praxisnahen Lastkollektiven beidseitig beansprucht, um die kombinierte Wirkung aus Windlasten, Schneelasten und Fahrzeugbewegungen zu simulieren. Alle Messwerte fließen in ein digitales Protokoll, das von der Landesbauverwaltung häufig als vollwertiger Standsicherheitsnachweis akzeptiert wird. Eine saubere Dokumentation beschleunigt den Prüflauf, reduziert Rückfragen und erhöht die Planungspräzision für künftige Erweiterungen des Standorts.
Qualitätsmanagement entlang der Lieferkette
Neben der statischen Sicherheit spielt die Prozessqualität in der Lieferkette eine zentrale Rolle. Hersteller zertifizieren die Rohstähle nach EN 10210 oder EN 10219 und führen zusätzlich Röntgenspektralanalysen zur Vermeidung von Legierungsabweichungen durch. Die Feuerverzinkung erfolgt in deutschen Beschichtungswerken mit Schleuderverfahren, sodass Zinkschichtdicken von mindestens 100 µm erzielt werden. Verarbeiter, die darüber hinaus ein Schweißzertifikat nach ISO 3834 vorlegen, minimieren das Risiko von Mikrorissen in hochbelasteten Gewindesegmenten. Ein abschließendes 3-D-Scannen jeder Charge stellt sicher, dass der Konuswinkel für die spätere Kopplung variabler Adapter innerhalb von ±0,2 Grad liegt.
Wartungs- und Inspektionszyklen
Bauherren setzen zunehmend auf zustandsorientierte Wartung statt starrer Intervalle. Für ein pv carport nachhaltig empfiehlt sich eine visuelle Kontrolle der Pfahlköpfe nach jedem Winter, um mögliche Kontaktkorrosion mit Tragprofilen rechtzeitig zu erkennen. Durch den Einsatz magnetinduktiver Schichtdickenmessgeräte lassen sich Lokalanomalien der Verzinkung in Minuten erfassen. Sobald der Schichtverlust 30 µm unterschreitet, ist das Nachverzinken mit Zinklamellenfarbe wirtschaftlicher als ein Komplettaustausch. Die Schraubschaftzone verbleibt dabei im Boden und wird erst im Rahmen eines geplanten schraubfundamente rückbau gezogen.
Risikobewertung bei Bodenheterogenität
Sandige und großkiesige Schichten treten in vielen norddeutschen Küstenarealen alternierend auf. Eine Vornetzsondierung mit Leitfähigkeitsmessung ermöglicht die geostatistische Zuordnung von Bodengruppen und verhindert unliebsame Überraschungen während der Rammphase. Wo organische Einschlüsse über 5 % Masseanteil erreichen, sind Zweistufenschrauben mit vergrößertem Steigwinkel sinnvoll, weil sie höhere Mantelreibung generieren. Auf tonhaltigen Standorten Süddeutschlands wirkt hingegen das intermittierende Ausspülen problematisch: Hier empfiehlt sich ein Voreinschrauben mit Drehmomentreserven bis 120 % der Sollwerte. Beide Strategien gewährleisten, dass sich das fundament flexibel an wechselnde Bodenkennwerte anpasst, ohne die Ausführungszeit zu verlängern.
Kreislaufwirtschaft und Zweitvermarktung
Die herausdrehbare Konstruktion erzeugt einen Sekundärmarkt für gebrauchte Pfähle, die nach Oberflächenprüfung und erneuter Verzinkung in Folgeprojekte integriert werden. Wiederverwendungsquoten über 80 % sind erreichbar, sofern das Material in Chargen ab mindestens 500 Stück gebündelt wird. Der Rücknahmepreis orientiert sich am tagesaktuellen Schrottpreis abzüglich der Aufarbeitungskosten, was vor allem bei gewerblichen Fahrzeugstellplätzen den Cashflow verbessert. Ein lückenloses Tracking per QR-gestütztem Materialpass eröffnet zugleich Potenziale für Green-Bond-Reporting und erleichtert die Auditierung nach EU-Taxonomie.
Fazit
Geoschrauben schaffen eine verformungsstabile, zugleich demontierbare Basis für PV-Überdachungen und Parkplatzsysteme. Die Kombination aus normgerechter Prüfdokumentation, kontrollierter Lieferkette und wartungsarmem Betrieb erhöht die Planungssicherheit über den gesamten Lebenszyklus. Firmenkunden profitieren von schnellen Genehmigungen, reduzierten Rückbaukosten und messbaren CO₂-Einsparungen. Wer frühzeitig Materialpässe implementiert und Prüfzyklen digitalisiert, sichert sich zusätzliche finanzielle Spielräume und verbessert die ESG-Bilanz.
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