Nov. 4, 2025

Gebäudeenergiegesetz 2024: Wie der Druck zum Umstieg auf Wärmepumpen die Bauwirtschaft in Bayern verändert

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Regulatorischer Rahmen und Marktdynamik

Mit dem Gebäudeenergiegesetz 2024 steigt der Druck, fossile Wärmeerzeuger rasch abzulösen. Parallel dazu verzeichnet die Bundesnetzagentur eine Zunahme von knapp 30 % bei neu installierten Luft- und Soleanlagen. Diese Entwicklung macht die wärmepumpe winter nicht nur zum Klimaschutzinstrument, sondern auch zu einem Kostenfaktor in Beschaffung, Planung und Betrieb. Für Betreiber größerer Liegenschaften bedeutet das: Genehmigungsprozesse, Netzzugangsbedingungen und Förderkonditionen müssen frühzeitig synchronisiert werden, um Engpässe im Projektzeitplan zu vermeiden.

Thermodynamische Stellschrauben für den Winterbetrieb

Sinken die Außentemperaturen, verschiebt sich das Verdampfungs- und Kondensationsniveau der Kältemittelschleife. Damit korrespondiert ein abnehmender COP, der sich bei minus 5 °C um bis zu 40 % gegenüber der Normpunktmessung verringern kann. Entscheider fokussieren daher auf drei Hauptparameter: Quellentemperatur, Volumenstrom und Regelgüte. Eine erhöhte Sole-Eintrittstemperatur, etwa durch regenerative Vorerwärmung, gleicht den thermodynamischen Nachteil teilweise aus. Auch eine präzise Regelstrategie mit gleitender Vorlauftemperatur verhindert Taktungen und hält die energieeffizienz heizung stabil.

COP-Verlauf und Einflussgrößen

Messreihen der RWTH Aachen zeigen, dass ein um 0,1 K gesteigerter Verdampfungspunkt den COP um circa 1 % hebt. Auf Gewerbedächern lassen sich solche Effekte durch PV-gestützte Direktheizung der Sole realisieren. Bei Flächenheizsystemen im Neubau erlaubt die niedrige Systemtemperatur zusätzlich, die interne Wärmequelle – beispielsweise Abwärme aus Produktionsprozessen – einzuspeisen. Dadurch wird die heizleistung optimieren möglich, ohne die Leistungszahl signifikant zu verschlechtern.

Systemintegration und elektrische Lastprofile

Für Standorte mit Jahresbenutzungsdauern über 4 000 Volllaststunden lohnt ein kombiniertes Monitoring von Stromerzeugung, Speicher und Wärmesenke. In Logistikzentren mit hoher Dachfläche erreichen PV-Anlagen Spitzenlasten von über 1 MW_peak; hier entsteht mittags ein Stromüberschuss, der die Verdichterleistung direkt versorgt. Das glättet das Lastprofil, reduziert Bezugsspitzen und ermöglicht netzdienliche Fahrpläne. Bei rückwirkender Integration empfiehlt sich eine sequentielle Inbetriebnahme, um Blindleistungsbedarfe zu minimieren und die Netzimpedanz einzuhalten.

Lastmanagement und Speicheranbindung

Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit C-Werten von 0,5 bis 1,0 sind für die kurzzeitige Leistungsstützung der wärmepumpe winter ausreichend. Bei größeren Gewerbeclustern kann ein modularer Hydraulikspeicher von 5 m³ je 100 kW thermischer Leistung die Taktfrequenz halbieren. In der Folge sinken Kompressorstarts, wodurch sich die Lebensdauer des Verdichters um bis zu 15 % erhöht. Gleichzeitig bleibt die energieeffizienz heizung während Kälteperioden über dem Schwellenwert von η_s 135 % nach Ökodesign-Richtlinie.

Baugrund und Fundamentierung

Die Wahl des Fundaments beeinflusst nicht nur die Bauzeit, sondern auch akustische und schwingungsrelevante Parameter. Schraubfundamente erfüllen die Eurocode-Vorgaben für dynamische Lasten und erlauben eine sofortige Montage von Außengeräten, Technikcontainern oder Pufferbehältern. Sie umgehen Frostaufbrüche sowie Betonhydration unter Null und sind damit für kurzfristige Winterbaustellen prädestiniert. Für Betreiber bedeutet dies einen reduzierten Vorlauf und eine schnellere Skalierung der installierten Heizleistung.

Akustische Kenngrößen und Schwingungsentkopplung

Eine hohe Verdichterleistung führt im Gewerbeumfeld häufig zu Schalldruckpegeln jenseits von 65 dB(A) in ein Meter Abstand. Für genehmigungspflichtige Anlagen in Mischgebieten ist damit die TA Lärm schnell ausgeschöpft. Betreiber reduzieren die Emissionen durch strömungsoptimierte Ventilatorgitter, frequenzvariable Antriebe und eine schallabsorbierende Gehäusegeometrie. Zusätzlich mindern schubweiche Elastomerlager horizontale Körperschallübertragungen auf das Fundament um bis zu 12 dB. Die so erreichte Ruhe erlaubt eine dichte Aufstellung mehrerer Aggregate, ohne Ausgleichsflächen für Lärmpausen einplanen zu müssen.

Brandschutz und Medienführung

Mit steigender Kältemittelfüllung nehmen die Anforderungen an die Beschickungstechnik zu. Betriebe mit über 10 kg brennbarer Kältemittelmasse haben nach DIN EN 378 eine Brandabschnittstrennung nachzuweisen. Rohrleitungsführungen werden daher bevorzugt in R90-Schächten geführt; gleichzeitig ist eine automatische Absperrarmatur nahe dem Verdichter vorzusehen, um Leckagen bei Stromausfall einzudämmen. Für öffentliche Einrichtungen gilt zusätzlich die MLAR, die den Verlauf der Medienführungen durch Flure und Treppenräume einschränkt. Ein modularer Technikcontainer bietet hier den Vorteil, sämtliche brandschutzrelevanten Komponenten vorgeprüft zu kapseln.

Predictive Maintenance und Datenintegration

Intelligente Sensorik erfasst Verdampfungstemperatur, Öldruck und Motorstrom in Zehn-Sekunden-Intervallen. Ein Machine-Learning-Modell erkennt Verschleißmuster am Scroll-Verdichter frühzeitig und plant Servicefenster vor Ausfall. Die Ersatzteilbereitstellung verschiebt sich so vom Lager- zum Bedarfsprinzip, wodurch das Working Capital sinkt. Gleichzeitig verbessert das kontinuierliche Monitoring die energieeffizienz heizung, weil Abweichungen im COP sofort korrigiert werden können. Für Betreiber mit mehreren Standorten empfiehlt sich eine zentrale Datendrehscheibe, die OPC UA-Daten aus der Leittechnik mit ERP-Systemen abgleicht und so einen durchgängigen OPEX-Überblick schafft.

Lastspitzen und Redispatch-Fähigkeit

Die Netzeingriffe nach §13 EnWG werden häufiger, sobald viele Anlagen gleichzeitig auf Volllast gehen. Eine wärmepumpe winter mit intelligentem Regler kann über eine normierte Schnittstelle (IEC 60870-5-104) sekundenschnell Last abwerfen oder zuschalten. Der dafür notwendige Steuerkanal verlangt eine cyber-härtende Architektur mit rollenbasierten Zertifikaten und isolierten VLANs. Für Arealnetze mit eigener Mittelspannungsübergabe lässt sich so eine vermiedene Netznutzungsentgeltregelung realisieren, die die Gesamtstromkosten um bis zu 8 % senkt.

Wirtschaftlichkeitsmodelle und Risikobewertung

Aktuelle Strom-Future-Kurven zeigen bis 2030 eine Bandbreite von 85 bis 175 €/MWh. In Sensitivitätsanalysen wird deshalb ein diskontierter Cashflow mit drei Preis­pfaden modelliert. Eine Internal Rate of Return über 9 % wird erreicht, wenn die Jahresarbeitszahl im Realbetrieb mindestens 3,2 beträgt und die Betriebsstunden über 4 500 liegen. Um die heizleistung optimieren zu können, empfiehlt sich ein Hybridbetrieb mit gasbasierter Spitzenlastkesselanlage, die nur an weniger als 200 Stunden pro Jahr zugeschaltet wird. Der Kapitalwert steigt dadurch trotz zusätzlicher Investitionen, weil die elektrische Anschlussleistung kleiner dimensioniert werden kann.

Fazit und Entscheidungshilfen

Die vorgestellten Maßnahmen zeigen, dass ein ganzheitliches Konzept aus Akustikmanagement, Brandschutz, datenbasierter Wartung und netzdienlicher Regelung entscheidend für den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb ist. Investierende Unternehmen sollten projektbegleitend eine integrale Planung einführen, Real-COP-Messungen vertraglich absichern und Cybersecurity-Audits vor Abnahme verlangen. Auf diese Weise werden Betriebskosten reduziert, Risiken eingehegt und die Voraussetzung geschaffen, die wärmepumpe winter als langfristig stabile Wärmequelle zu etablieren.

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