Juli 28, 2025

Integration von Solarcarports für Firmenflotten: Wie Bauunternehmen in Bayern zukunftssichere E-Mobilität umsetzen können

Wussten Sie schon?

Marktdynamik Solarcarport Firmenflotte

Die Elektrifizierung von Dienstwagen schreitet schneller voran als der Ausbau leistungsfähiger Netzinfrastruktur. Unternehmen mit hohem Fuhrparkanteil sehen sich dadurch gleichzeitig mit steigenden Ladebedarfen und strengen ESG-Vorgaben konfrontiert. Ein Solarcarport Firmenflotte bietet einen doppelten Hebel: Er generiert erneuerbaren Strom direkt am Stellplatz und schützt Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. Laut aktuellen Zulassungsdaten überschreitet der Anteil batterieelektrischer Neufahrzeuge im Gewerbesegment bereits die Marke von 20 Prozent. Daraus resultiert ein mittelfristiger Leistungsbedarf von mehreren Hundert Kilowatt je Standort. Photovoltaik auf Carportstrukturen fängt das Tagesprofil der Flotte ab und reduziert Netzlastspitzen, die andernfalls kostspielige Blindleistungen oder Lastgangspitzenentgelte auslösen.

Regulatorische Rahmenbedingungen und Förderlogik

Die rechtlichen Anforderungen für gewerblich genutzte Ladepunkte ändern sich nahezu jährlich. Das Gebäudeenergiegesetz sieht in zahlreichen Bundesländern eine Solarpflicht auf neuen Nichtwohngebäuden vor, während das Mess- und Eichrecht die Transparenz der Stromabgabe regelt. Zugleich fördern Programme von Bund und Ländern Investitionen mit Zuschüssen bis zu 30 Prozent der anrechenbaren Kosten. Steuerrechtlich ermöglicht § 7c EStG eine Sonderabschreibung, wodurch sich die Kapitalbindung im Jahr der Inbetriebnahme signifikant senken lässt. Die Kombination von Förderkredit, Investitionszuschuss und steuerlicher Abschreibung verschiebt den Break-Even häufig in das vierte bis sechste Betriebsjahr. Entscheider mit knappem Zeitfenster müssen jedoch projektindividuell prüfen, ob Beihilfegrenzen tangiert werden, insbesondere wenn bereits Mittel aus dem EEG oder aus Wasserstoff-Leuchtturmprogrammen abgerufen wurden.

Senkung der Stromgestehungskosten durch Eigenverbrauch

Wirtschaftlich maßgeblich ist der Vergleich zwischen Strombezugskosten und PV-Gestehungskosten. Während Gewerbetarife 2023 im Schnitt 24 – 28 ct/kWh erreichten, lagen projektspezifische Gestehungskosten von Carportanlagen zwischen 8 und 13 ct/kWh. Durch die Integration von Batteriespeichern lassen sich Lastverschiebungen in die Abendspitze realisieren, wodurch der Eigenverbrauchsanteil typischerweise von 45 auf bis zu 75 Prozent steigt. Netzentgelte und Konzessionsabgaben werden in dieser Bilanz nahezu vollständig vermieden, da der Strom physisch am Ort der Entnahme erzeugt wird. Für Kommunen ergeben sich zusätzliche Hebel, da Pacht- oder Leasingmodelle mit kommunalen Stadtwerken nicht der Gewerbesteuer unterliegen, sofern sie im Rahmen hoheitlicher Aufgaben realisiert werden.

Technische Kernelemente der Integration E-Mobilität

Die Integration E-Mobilität erfordert ein durchgängiges System aus Erzeugung, Speicherung und Ladeinfrastruktur. Der Solarcarport fungiert dabei als statisches Tragsystem und als Energiequelle. Seine elektrische Verschaltung erfolgt in String-Topologie mit MPP-Trackern je Carportreihe, um Verschattungen durch parkende Hochdachfahrzeuge zu kompensieren. Für Standorte mit hohen Gleichzeitigkeiten empfiehlt sich ein Batteriespeicher von 1,5 kWh je Kilowattpeak installierter PV-Leistung. Die Ladestation kommuniziert über OCPP 1.6 oder höher und erhält Schalthierarchien aus dem Energiemanagementsystem des Betriebsgeländes.

Dynamisches Flottenmanagement PV

Ein Flottenmanagement PV verteilt die verfügbare Anschlussleistung auf einzelne Ladepunkte. Das System berücksichtigt SOC-Werte, Abfahrtszeiten und Prioritäten der Fahrzeuge. Bei hoher PV-Einspeisung wird Ladeleistung freigegeben, bei Netzspitzen erfolgt eine Drosselung bis hin zum Phasenumschaltbetrieb. Unternehmen mit mehreren Standorten erreichen so eine gleichmäßige Auslastung ihres Mittelspannungsanschlusses, ohne zusätzliche Blindleistungsaufwendungen. Für Logistikzentren entsteht darüber hinaus die Möglichkeit, den Ladeprozess in Routenzwischenzeiten (Mikro-Stops) unter 30 Minuten zu verschieben, um Fahrpersonalregelungen einzuhalten.

Bau- und Gründungsvarianten

Bei gewachsenen Parkplatzflächen ohne Frostschürzen bieten sich Stahlspiral- oder Rammpfähle als Fundamente an. Diese Gründungsarten ermöglichen Zug- und Drucklasten von über 250 kN und können nach Ende der Nutzungsdauer rückgebaut werden. Betonierte Einzelfundamente kommen hingegen bei hochverdichteten Citylagen mit anspruchsvollen Bodenkennwerten zum Einsatz. Die statische Vorbemessung berücksichtigt Schnee- und Windlastzonen nach DIN EN 1991 sowie regionale Besonderheiten, etwa die Verstärkungsanforderungen in Küstenbereichen. Korrosionsschutz erfolgt je nach Expositionsklasse über Feuerverzinkung oder Duplexsysteme.

  • Ladeleistung: 11 – 350 kW pro Ladepunkt
  • Netzanschluss: TN-S bis 400 A, optional Mittelspannungstransformer
  • Kommunikation: Ethernet, LTE oder LoRaWAN für abgelegene Flächen
  • Sicherheitskonzept: Überspannungskategorien II–IV, getrennte DC- und AC-Kabelführung

Last- und Abrechnungsmodelle

Die Kombination aus Solarcarport Firmenflotte und netzgesteuerten Ladepunkten verändert den klassischen Energiefluss. Statt fixer Leistungspreise rücken dynamische Tarife in den Fokus, bei denen Arbeitspreis- und Leistungskomponenten stündlich bewertet werden. Ein intelligentes Flottenmanagement PV ermittelt dazu den optimalen Mix aus Eigenstrom, Pufferbatterie und Restbezug. Für Areale mit hohem Lastgangprofil bietet sich eine variable Netzentgeltregelung nach § 14a EnWG an, um Begrenzungen in Niederspannungsebenen zu vermeiden. Abrechnungstechnisch lassen sich Ladepunkte entweder stationär mit MID-zertifizierten Zählern oder mobil per ISO 15118-Plug-and-Charge authentifizieren, wodurch Dienstwagenfahrer keine zusätzlichen RFID-Medien benötigen.

IT-Sicherheit und Datenintegration

Mit steigender Vernetzung wächst die Angriffsfläche der Infrastruktur. Die Integration E-Mobilität in bestehende Unternehmens-IT verlangt deshalb segmentierte Netze, verschlüsselte Protokolle und rollenbasierte Zugriffsrechte gemäß IEC 62443. Alle Geräte des Energiemanagements müssen dabei per Firmware-Management auf dem neuesten Patch-Stand bleiben. Für Mandantenmodelle, beispielsweise bei gemischter Fremd- und Eigenflotte, empfiehlt sich ein Multi-Tenant-Backend, das fahrzeugindividuelle Ladevorgänge revisionssicher dokumentiert. Schnittstellen zu ERP- und CO₂-Reporting-Systemen liefern zusätzlich belastbare Daten für Nachhaltigkeitsberichte nach CSRD-Vorgaben.

Brandschutz und Arbeitssicherheit

PV-Carportanlagen gelten bauordnungsrechtlich als Sonderbauten, sobald sie öffentliche Zugänge oder batterieelektrische Großfahrzeuge beherbergen. Landesbauordnungen fordern dann häufig Brandabschnitte von 40 m Länge sowie freie Rettungswege. Für Batteriespeicher ist eine Feuerwiderstandsdauer von F 90 zu gewährleisten, während Ladepunkte mindestens in Schutzklasse II ausgeführt werden müssen. Zur Minimierung von Lichtbogenrisiken sollten DC-Trenner gut zugänglich und mit automatischer Abschaltung bei Fehlerstrom >30 mA ausgerüstet sein. Arbeitnehmerbezogene Gefährdungsbeurteilungen nach ArbSchG berücksichtigen dabei sowohl elektromagnetische Felder als auch potenzielle Stolperstellen im Kabelmanagement.

Wirtschaftlichkeitsanalyse über den Lebenszyklus

Die Amortisation einer Solarcarport Firmenflotte hängt nicht nur von Einspeisevergütung und Strompreisersparnis ab, sondern ebenso von Wartungs- und Rückbaukosten. Bei Metallkonstruktionen mit Duplexbeschichtung fallen innerhalb von 20 Jahren lediglich visuelle Prüfungen und Kleinteilerevisionen an. Modulreinigungen sind erst ab Verschmutzungsindex > 0,3 empfehlenswert. Für Batteriesysteme liegt die kalkulatorische Nutzungsdauer derzeit bei acht bis zehn Jahren, woraufhin ein Zelltausch die Kapazität wirtschaftlich wiederherstellt. Sensitivitätsanalysen zeigen, dass eine jährliche Degradation von 0,45 % und ein Strompreiswachstum von 3 % p. a. den internen Zinsfuß typischer Gewerbeanlagen in den Bereich von 11 – 14 % heben können.

Fazit

Die Verbindung aus Solarcarport Firmenflotte, Integration E-Mobilität und intelligentem Flottenmanagement PV ermöglicht Unternehmen, Ladeinfrastruktur zukunftssicher auszubauen und Betriebskosten messbar zu senken. Entscheider sollten frühzeitig Lastprofile erfassen, IT- und Brandschutzanforderungen in die Planung einbeziehen und einen Lebenszyklus-Ansatz wählen, der Batteriespeicher-Updates berücksichtigt. Auf dieser Basis lassen sich Netzentgelte optimieren, Fördermittel risikoarm kombinieren und ESG-Kennzahlen nachhaltig verbessern.

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