Okt. 26, 2025

Neue EU-Vorgaben zur Ladeinfrastruktur ab 2026: Chancen und Herausforderungen für die Bauwirtschaft in Bayern durch Solarcarports und PV-Freiflächen

Wussten Sie schon?

EU-Vorgaben Ladeinfrastruktur: Handlungsfelder für Betreiber

Die neuen eu vorgaben ladeinfrastruktur gelten ab 2026 für öffentliche und gewerbliche Gebäude mit mehr als 20 Stellplätzen. Mindestens ein Ladepunkt je zehn Stellplätze sowie vorbereitete Leerrohre sind verpflichtend. Entscheider müssen dadurch Ladeleistungen, Netzanschlüsse und Energiequellen frühzeitig in die Bau- oder Sanierungsplanung integrieren. Besonders relevant sind Standorte mit hohem Fahrzeugumschlag wie Logistikzentren, Autohäuser oder Flughäfen, da hier Lastspitzen Stromnetz und Betriebskosten gleichermaßen beeinflussen.

Für Bestandsareale verlangt die Richtlinie eine Nachrüstquote, sobald größere Umbauten an Parkflächen erfolgen. Diese Regel betrifft viele kommunale Liegenschaften, deren Investitionsentscheidungen bereits im aktuellen Haushaltsjahr vorbereitet werden. Betreiber erhalten Planungssicherheit, weil die EU einen technologieoffenen Ansatz verfolgt: Ob Wechselstrom mit 11 kW oder Schnellladung mit 350 kW eingesetzt wird, bleibt projektbezogen. Kritisch ist jedoch die geforderte Mess- und Abrechnungsfähigkeit jedes Ladepunktes. Backend-Systeme müssen den kWh-genauen Verbrauch dokumentieren und den Energieherkunftsnachweis ermöglichen, um spätere ESG-Berichtspflichten zu erfüllen.

Lastmanagement und Netzanschluss

Ein prognosebasiertes Lastmanagement senkt die Anschlussleistung um bis zu 60 %. Es verteilt verfügbare Kilowatt dynamisch, priorisiert Flottenfahrzeuge oder Besucherstrom und minimiert Netzspitzen. Vor allem bei Mittelspannungsanschlüssen über 500 kVA reduziert dies Baukostenzuschüsse erheblich. Die Integration von Photovoltaik mit stationären Speichern verbessert dabei sowohl Autarkiegrad als auch Netzverträglichkeit. Für Bauherren ergibt sich ein direkter Mehrwert, da Eigenstrom anteilig von der EEG-Umlage befreit bleibt und CO2-Faktoren im Nachhaltigkeitsreport sinken.

Solarcarport Gesetz in Bund und Ländern

Das solarcarport gesetz diverser Bundesländer erweitert die EU-Richtlinie: Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen verlangen ab 2025 Photovoltaikpflicht für neue Stellplatzanlagen ab definierter Größe. Unternehmen mit geplanten Parkhäusern oder Großparkplätzen müssen dadurch Dachkonstruktion, Schneelastreserve und Kabelführung von Anfang an PV-tauglich auslegen. In NRW etwa greift die Pflicht ab 35 Stellplätzen, während Bayern Schwellenwerte gestaffelt nach Nutzungskategorie vorgibt. Auf Bundesebene existiert bislang kein einheitlicher Katalog, doch die Musterbauordnung enthält erste Anknüpfungspunkte, die in Landesrecht überführt werden.

Finanzierungsseitig kombinieren Projektentwickler häufig KfW-Programme mit Contracting-Modellen. Während Förderungen die Investitionskosten senken, übernimmt ein Contractor den Anlagenbetrieb und verkauft Strom an den Parkplatzbetreiber oder Endnutzer. Diese Struktur verlagert technische Risiken und erleichtert Bilanzierung, erfordert jedoch detaillierte Leistungs- und Verfügbarkeitsgarantien. Bau- und Ingenieurunternehmen sollten daher bereits in der Ausschreibung klar definierte Schnittstellen zwischen Tiefbau, Stahlbau, Elektromontage und IT-Infrastruktur vorsehen.

Genehmigungs- und Umweltaspekte

Sobald Carportanlagen Flächen überdachen, greifen Immissions- und Entwässerungsauflagen. Versickerungsfähige Beläge, Regenrückhalt oder der Anschluss an bestehende Drainagesysteme sind projektabhängig nachzuweisen. Insbesondere bei Flughäfen oder Gewerbeparks mit hochverdichteten Oberflächen wird die Kombination aus überdachter Ladeinfrastruktur und Regenwassermanagement zum wesentlichen Planungspunkt. Statische Nachweise müssen sowohl das Zusatzzuggewicht der Module als auch Windsoglasten berücksichtigen, was die Wahl des Fundaments direkt beeinflusst.

PV Carport Regelungen: Technische Standards und Wirtschaftlichkeit

Die aktuellen pv carport regelungen auf EU-Ebene fordern geringe Flächenversiegelung, modulare Bauweise und Rückbaufähigkeit ohne Betonschutt. Unterkonstruktionen auf Schraubfundamenten erfüllen diese Kriterien, da sie ohne Aushub auskommen und sofortige Tragfähigkeit bieten. Für Planer bedeutet dies kürzere Bauzeiten und geringere Baustelleneingriffe, was insbesondere innerstädtische Projekte erleichtert.

Aus technischer Sicht beeinflussen fünf Parameter die Wirtschaftlichkeit maßgeblich:

  • Modultechnologie: Glas-Glas oder bifaziale Module erhöhen Ertrag, benötigen aber stabile Trägersysteme.
  • Neigungswinkel: 5° bis 10° begünstigen Regenabfluss, während größere Winkel höheren Energieertrag liefern.
  • DC-Verstringung: Kurze Stringlängen reduzieren Leitungsverluste und erleichtern Wartung.
  • Wechselrichterplatzierung: Zentral an den Fundamentachsen montiert, mindert Kabellänge und erleichtert Service.
  • Speicherkapazität: Ein Verhältnis von 0,5 kWh Batterie je kWp PV deckt typische Ladevorgänge außerhalb der Betriebszeiten ab.

Die Amortisationsdauer variiert je nach Strombezugspreis, Förderquote und Ladefrequenz. In aktuellen Marktanalysen liegen sie bei gewerblichen Carports zwischen acht und zwölf Jahren. Facility-Manager mit sechsstelligen Budgets bewerten Projekte zunehmend nach internen CO2-Kosten. Eine interne CO2-Bepreisung von 100 € /t verkürzt den Break-even häufig um zwei Jahre, da eingesparte Emissionen monetär in die Kalkulation einfließen.

Qualitätssicherung und Betrieb

Normative Grundlagen wie DIN EN 1090 für Stahltragwerke oder VDE AR N 4100 für Netzanschlüsse sind verbindlich. Zusätzlich fordern Versicherer thermografische Prüfungen nach Fertigstellung und wiederkehrende Erdungsmessungen. Ein detailliertes Wartungskonzept, das Instandhaltung, Reinigung und Software-Updates umfasst, bildet die Basis für stabile Betriebserträge. Monitoring-Systeme, die sowohl PV-Erzeugung als auch Ladeprozesse erfassen, schaffen Transparenz in Echtzeit und erleichtern das Reporting an Stakeholder.

Steuerliche Einordnung und Finanzierungsspielräume

Die Zuordnung von Ladeinfrastruktur und Photovoltaik zu beweglichen Wirtschaftsgütern eröffnet Abschreibungszeiträume von sechs bis zehn Jahren. Wird die Anlage hingegen als Gebäudebestandteil klassifiziert, gelten bis zu fünfzig Jahre. Eine frühzeitige Aufteilung der Investitionssummen in energie­technische Komponenten, Bauwerksteile und IT-Hardware reduziert steuerliche Risiken und erleichtert die Aktivierung. Für Contracting-Varianten empfiehlt sich ein separater Miet- oder Pachtvertrag, damit Betriebsführer Vorsteuerabzug und Investitionsabzugsbetrag geltend machen können. Besonders relevant ist dies für Unternehmen, die das eu vorgaben ladeinfrastruktur ab 2026 erfüllen müssen und Nachrüstungen in mehreren Tranchen budgetieren.

IT-Security und Datenintegration

Jeder Ladepunkt überträgt Betriebszustände, Abrechnungsdaten und Fehlercodes an ein zentrales Backend. Ohne durchgängiges Rollen- und Rechtemanagement drohen Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Betreiber sollten daher Protokolle nach IEC 61850 oder OCPP 2.0.1 einsetzen, um verschlüsselte Kommunikation zu gewährleisten. Gleichzeitig verlangt das pv carport regelungen auf EU-Ebene die Nachvollziehbarkeit des Energieherkunftsnachweises. Hierfür muss das Energiemanagement­system SAP-basierte oder JSON-fähige Schnittstellen zu ESG-Reporting-Tools bereitstellen. Ein gemeinsamer Message Broker für PV-Erzeugung, Speicher und Ladepunkte reduziert Medienbrüche und beschleunigt die Fehlersuche.

Versicherungstechnische Anforderungen

Sachversicherer stufen überdachte Parkflächen mit PV zunehmend als Sonderrisiko ein. Neben Feuer und Sturmflut werden Ertragsausfälle infolge von Netzfehlern abgedeckt, sofern ein zertifiziertes Monitoring vorliegt. Die Police setzt voraus, dass Schutzkonzepte gegen Überspannung nach VDE 0100-443 umgesetzt sind. Bei prämienrelevanten Leistungen über zwei Megawatt erfordern Versicherer zusätzlich ein Lösch- und Abschaltkonzept, das frühzeitig mit der örtlichen Feuerwehr abgestimmt wird. Das solarcarport gesetz mehrerer Länder fordert darüber hinaus jährliche Sichtkontrollen des Blitzschutzsystems; dies beeinflusst Wartungsverträge und Versicherungsbeiträge gleichermaßen.

Schnittstellen zu Gebäudeautomation und Energiemarkt

Durch die Kopplung von Ladeinfrastruktur an das Gebäudeleitsystem lassen sich variable Stromtarife automatisiert nutzen. Ein externes Steuerungssignal schaltet Ladestationen bei negativen Börsenpreisen in den Volllastbetrieb und begrenzt gleichzeitig die PV-Einspeisung, um Netzrückspeisung zu vermeiden. Facility-Manager integrieren hierfür BACnet- oder Modbus-Module in die Wechselrichter, wodurch die Gesamtenergiebilanz des Objekts in Echtzeit vorliegt. Netzbetreiber honorieren netzdienliches Verhalten mit reduzierten Netzentgelten, sofern Messwerte viertelstündlich übertragen werden. Damit wird der Carport zu einem aktiven Flexibilitäts­element im Smart-Grid-Konzept der Kommune.

Skalierung, Repowering und Rückbau

Projektierer sollten bereits in der ersten Ausbaustufe Platz für zusätzliche Ladepunkte und PV-Strings vorsehen. Schraubfundamente ermöglichen eine Erweiterung ohne Betonabtrag und erfüllen damit die Rückbauforderung der pv carport regelungen. Bei Repowering-Vorhaben lässt sich die Statik häufig durch den Austausch von Aluminium gegen Stahlträger verstärken, wodurch auch künftige Modulgenerationen mit höherer Leistungsdichte nutzbar werden. Für Rückbau und Recycling müssen Betreiber ein Abfall­wirtschafts­konzept vorlegen, das die stoffliche Verwertung der Module nach WEEE-Richtlinie nachweist.

Betriebliche Kennzahlen und Performance-Optimierung

Für ein Carport mit 500 kWp und 40 AC-Ladepunkten gelten als Benchmark folgende Kennzahlen: spezifischer Jahresertrag 950 kWh/kWp, Ladeverlustquote unter 4 %, Verfügbarkeit über 98 %. Kostentreiber bleiben Trafokapazität und Netzentgelte; daher senkt ein aktives Lastmanagement die Strombezugskosten um bis zu 22 %. Künstliche Intelligenz in der Fehlerdiagnose reduziert Serviceeinsätze, indem Anomalien im String-Verlauf frühzeitig erkannt werden. Unternehmen, die interne CO₂-Bepreisung anwenden, erzielen durch vermiedene Emissionen eine zusätzliche Rendite von 3 %-Punkten pro Jahr.

Fazit

Die Kombination aus Ladeinfrastruktur, Photovoltaik und intelligentem Lastmanagement erfüllt regulatorische Pflichten, senkt Betriebskosten und stärkt ESG-Kennzahlen. Entscheider sollten Investitionskosten steuerlich optimieren, IT-Sicherheit nach neuesten Standards auslegen und Versicherungsanforderungen proaktiv einplanen. Eine modulare Bauweise schafft Flexibilität für künftige Leistungserweiterungen, während ein datengestütztes Monitoring eine hohe Anlagenverfügbarkeit sicherstellt.

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