Okt. 20, 2025

Schraubfundamente in Bayern: Neue Bauordnungsregelungen für nachhaltige Projekte und vereinfachte Genehmigungsverfahren erhöhen Chancen für Bauunternehmen

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Bauordnungsrechtliche Ausgangslage für Schraubfundamente

Im föderalen Baurecht gelten Schraubfundamente formal als tragende Bauprodukte, die nach Landesbauordnungen und der Musterbauordnung nachweislich sicher sein müssen. Während Betonfundamente traditionell über anerkannte Regeln der Technik abgedeckt sind, greifen bei Schraubfundamenten in der Regel Europäische Technische Bewertungen in Verbindung mit DIN EN 1993-3-5 und DIN EN 1997-1. Diese Dokumente spezifizieren Tragfähigkeit, Korrosionsschutz und Dauerhaftigkeit und bilden damit die Grundlage für den statischen Nachweis gegenüber der Bauaufsicht. Für Vorhaben mit hohem Vorfertigungsgrad – etwa Solarcarports, Freiflächen- oder Agri-PV-Anlagen – vereinfacht sich dadurch die genehmigung schraubfundamente, weil Bauherren statt individueller Versuche belastbare Kennwerte aus geprüften Gutachten vorlegen können.

Die wachsende Bedeutung nachhaltiger Baustoffe beschleunigt diese Entwicklung. Das Gebäudeenergiegesetz bezieht Lebenszyklus-Emissionen in die Planung ein, und zahlreiche Förderprogramme koppeln Zuschüsse an den Nachweis geringerer CO₂-Belastung. Da Schraubfundamente den Einsatz von Zement vermeiden, entfallen nicht nur Trocknungszeiten, sondern auch ein Großteil der baustoffbedingten Emissionen. Kommunale Bauämter reagieren darauf, indem sie für reversible Gründungssysteme verkürzte Antragswege anbieten, sofern zertifizierte Prüfsachverständige die Tragfähigkeit bestätigen. Hier zeigt sich die Dynamik im pv fundament recht, das sich im Gleichschritt mit der technischen Normung weiterentwickelt.

Technische Anforderungen und Bemessung

Die Lastabtragung eines Schraubfundaments erfolgt über Mantelreibung und Spitzendruck. Maßgeblich sind Bodengüte, Einbindetiefe und der angewendete Drehmomentwert. Bauingenieure nutzen hierfür numerische Modelle, um Setzungsbeträge und Kippsicherheit zu prognostizieren. Ergänzend werden Zugversuche vor Ort durchgeführt, um theoretische Werte unter realen Bedingungen abzusichern. Für die meisten gewerblichen Carport-Überdachungen sind charakteristische axial zulässige Lasten von 25–35 kN sowie Horizontallasten bis 10 kN pro Schraube ausreichend. Höhere Reservewerte entstehen durch die Kopplung mehrerer Schrauben in Rahmenstrukturen.

Standsicherheit und Qualitätsmanagement

Die DIN EN ISO 9001 regelt die werkseitige Fertigungskontrolle, während DIN EN 1090-2 Schweißen und Beschichtung erfasst. Feuerverzinkung nach DIN EN ISO 1461 sorgt für langfristigen Korrosionsschutz, der den Wartungsaufwand minimiert. Gerade Betreiber großer Logistikflächen oder Parkareale achten auf diese Zertifikate, weil sie die Betriebsdauer und Versicherbarkeit der Anlage direkt beeinflussen. In Verbindung mit geotechnischen Gutachten können Fachplaner so den kompletten Lastpfad dokumentieren – ein zentraler Baustein für eine stringente genehmigung schraubfundamente.

Nachweise im Genehmigungsprozess

Die Landesbauordnungen kennen drei Stufen: verfahrensfrei, genehmigungsfrei gestellt und genehmigungspflichtig. Solarcarports bis 50 m² überdachter Fläche sind in manchen Bundesländern bereits verfahrensfrei, sofern keine öffentlich-rechtlichen Belange entgegenstehen. Bei größeren Anlagen tritt meist das vereinfachte Genehmigungsverfahren in Kraft. Entscheidend ist dann ein prüffähiger Standsicherheitsnachweis samt Bodengutachten. Schraubfundamente bieten hier einen Vorteil: Nachträgliche Zugprüfungen können protokolliert und den Behörden als Qualitätssicherung vorgelegt werden. Dadurch reduziert sich der Prüfaufwand, und das Risiko kostenintensiver Nachforderungen sinkt.

Prozesskette von Entwurf bis Abnahme

Zu Beginn steht die Analyse von Standort, Bodenprofil und Nutzungsanforderungen. Planer definieren daraus die Achsgeometrie, Dachneigung und Einbindetiefen. In BIM-fähigen Softwarelösungen lassen sich Schraubfundamente als parametrische Objekte einbinden, womit Kollisionsprüfungen und Materialauszüge automatisiert erfolgen. Die erzeugten Stücklisten werden von Fertigern übernommen, sodass bereits in der Ausschreibungsphase belastbare Kostendaten vorliegen. Investoren erhalten dadurch eine verlässliche Basis für Cash-Flow-Berechnungen und ESG-Reporting.

Nach Eingang des Bauvorbescheids beginnt die Detailstatik. Hier werden Teilsicherheitsbeiwerte und Lastkombinationen nach DIN EN 1990 angesetzt. Die Ergebnisse fließen in den finalen Bauantrag oder – bei verfahrensfreien Vorhaben – in die Bauunterlagen. Für einen carport bauantrag mit integrierter Photovoltaik erfordert dies typischerweise Nachweise zum Brandschutz, zum Sturm- und Schlagschutz der Module sowie zur Entwässerung. Die Schraubfundamente selbst gelten dabei als temporär rückbaubare Gründung, was die Flächenversiegelung reduziert und die wasserrechtliche Genehmigung erleichtert.

Im Ausführungszeitraum wird eine Einmessung nach Lageplan vorgenommen, anschließend erfolgt das Eindrehmoment-Monitoring. Moderne Geräte protokollieren Drehmoment, Einbindetiefe und Position digital, wodurch eine lückenlose Dokumentation entsteht. Diese Daten werden zum Bestandteil der Bestandsunterlagen und bilden die Basis für spätere Abnahmen. Abschließend führt ein unabhängiger Sachverständiger eine Sicht- und Funktionsprüfung durch. Liegen alle Messprotokolle, Statiken und Konformitätserklärungen vor, stellt die Aufsichtsbehörde die Bescheinigung über die ordnungsgemäße Bauausführung aus. Der betriebliche Übergang erfolgt ohne Wartezeiten, da die Fundamente sofort belastbar sind und keine Restfeuchte aufweisen.

Ausblick auf Betrieb und Rückbau

Während der Nutzungsphase sind monatliche Sichtkontrollen und jährliche Drehmomentstichproben üblich. Korrosionsinspektionen konzentrieren sich auf den Übergangsbereich Boden-Luft, wo das elektrochemische Potenzial am höchsten ist. Beim späteren Rückbau können Schraubfundamente durch reversibles Herausdrehen entnommen werden; der Boden lässt sich anschließend verdichten und rekultivieren. Für Bauträger ist dies ein wesentlicher Aspekt im pv fundament recht, weil er die Flächenverfügbarkeit für Folgeprojekte sicherstellt und die bilanziellen Rückstellungen für Rückbau- und Entsorgungskosten minimiert.

Digitale Nachweismethoden und Monitoring

Moderne Vermessungs- und Sensortechnik vereinfacht den prüffähigen Nachweis der Setzungs-, Biege- und Zugreserven von Schraubfundamenten. GNSS-gestützte Rammgeräte erfassen Drehmoment, Eindringtiefe und Koordinaten fortlaufend; die Daten fließen direkt in cloudbasierte Bautagebücher. Prüfsachverständige können so ohne Zeitverlust stichprobenfreie Dokumentationen abrufen, was die genehmigung schraubfundamente erheblich beschleunigt. Ergänzend werden in dynamisch belasteten Anlagen Vibrationssensoren installiert, deren Messreihen eine frühzeitige Erkennung von Ermüdungserscheinungen erlauben. Für Betreiber großer Parkareale entsteht damit ein belastbarer Digital-Twin, der Wartungsfenster und Ersatzteilbedarf prognostiziert und sich nahtlos in bestehende CAFM-Systeme integrieren lässt.

Schnittstellen zu Photovoltaik und Elektrotechnik

Screw-In-Fundamente bilden die tragende Basis für Modultische, Wechselrichter und Ladeinfrastruktur. Bereits in der Entwurfsphase werden Kabelwege, Potentialausgleich und Überspannungsschutz modelliert, um thermische Einflüsse auf den Stahl zu minimieren. Das Blitzschutzkonzept folgt DIN EN 62305 und nutzt die Fundamentschrauben als Erdungsableiter, sofern der spezifische Bodenwiderstand unter 100 Ω m liegt. Im carport bauantrag wird dadurch ein separates Erdungsnetz häufig obsolet. Brandschutztechnisch sind Kabelkanäle mit halogenfreien Werkstoffen auszuführen; ihre Befestigung an den Schraubenkonsolen erfordert geprüfte Klemmsysteme, die eine Lastübertragung ohne Korrosion zulassen.

Wirtschaftlichkeitsfaktoren und CO₂-Bilanz

Eine Vollkostenbetrachtung unterscheidet Anschaffungs-, Betriebs- und Rückbaukosten. Gegenüber Flachfundamenten reduziert das reversible System die Erdarbeiten um bis zu 60 %, wodurch sich die Bauzeit verkürzt und Zwischenfinanzierungskosten sinken. Gleichzeitig lassen sich CO₂-Einsparungen von durchschnittlich 80 kg pro Schraube verzeichnen, was in Förderprogrammen wie BEG einen messbaren Bonus generiert. In der Sensitivitätsanalyse zeigt sich, dass das Vermeiden von Betonpreisrisiken langfristig einen größeren Einfluss auf die Rendite hat als die reinen Materialkosten der Stahlpfähle. Im Kontext des pv fundament recht wirken sich diese Faktoren direkt auf die Förderfähigkeit und steuerliche Abschreibung aus.

Standortabhängige Bemessungsparameter

Windzonen nach DIN EN 1991-1-4 und Schneelastzonen nach DIN EN 1991-1-3 bestimmen die charakteristischen Einwirkungen. In Küstenregionen erfordern hohe Grundwasserstände korrosionshemmende Beschichtungen oder Duplex-Systeme. Alpine Standorte hingegen verlangen größere Einbindetiefen und gegebenenfalls Mikropfähle als Zugstützen. Auch die Genehmigungswege variieren: In Baden-Württemberg kann ein Solarcarport in zweiter Reihe als Nebenanlage verfahrensfrei gestellt sein, während Bayern aufgrund abweichender Bauvorlagenverordnungen häufig eine komplette Statikprüfung anordnet. Eine frühzeitige Abstimmung mit dem zuständigen Bauamt reduziert hier Verzögerungen im carport bauantrag.

Versicherungs- und Gewährleistungsaspekte

Versicherer verlangen für Betriebs- und Montage­versicherungen belastbare Standsicherheitsnachweise sowie Wartungskonzepte. Schraubfundamente können nach VDI 6200 in jährlichen Intervallen überprüft werden, womit die Pflicht zum wiederkehrenden Nachweis erfüllt ist. Bei PV-Anlagen werden All-Risk-Policen um Elementarschadendeckungen ergänzt; ein dokumentiertes Drehmoment-Monitoring senkt die Prämien, weil es das Schadensrisiko quantifiziert. Gewährleistungsfristen von fünf Jahren gemäß BGB bleiben unberührt, doch OEM-Hersteller bieten teilweise darüber hinausgehende Garantien, wenn ausschließlich zugelassene Schrauben mit ETA-Zertifikat verbaut werden.

Fazit

Der Einsatz von Schraubfundamenten in Solarcarports ermöglicht verkürzte Bauzeiten, geringere Emissionen und eine transparente Qualitätssicherung. Digitale Monitoring-Systeme erzeugen prüffähige Nachweise, die im genehmigung schraubfundamente sowie im pv fundament recht erhebliche Zeitvorteile schaffen. Entscheider mit großflächigen Parkflächen profitieren wirtschaftlich, wenn Standortparameter, Versicherungsanforderungen und Rückbaukosten frühzeitig berücksichtigt werden. Empfohlen wird daher eine integrale Planung mit BIM-fähigen Werkzeugen, die Statik, Elektrotechnik und Genehmigungsauflagen konsistent abbildet und den carport bauantrag auf ein belastbares Datenfundament stellt.

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