Okt. 18, 2025

Solarcarports und Schnellbus-Ladestationen: Innovationsschub für die Bauwirtschaft in Bayern – Zukunftssichere Lösungen vereinen Klimaschutz, Kostenersparnis und elektrische Mobilität

Wussten Sie schon?

Marktentwicklung rund um Solarcarports im PV-öffentlichen Verkehr

Der Hochlauf batterieelektrischer Busflotten verändert den infrastrukturellen Bedarf in deutschen Kommunen und bei privatwirtschaftlichen Betreibern deutlich. Laut aktuellen Erhebungen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen wurden 2023 rund 2 900 Elektrobusse registriert – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Parallel steigt der Druck, Ladepunkte platzsparend und netzverträglich bereitzustellen. Ein solarcarport bus ladestation verbindet zwei bislang getrennte Gewerke: Stromerzeugung und Schnellladung. Damit entsteht eine Nutzungseinheit, die Parkfläche, Witterungsschutz und Energieversorgung in einem System integriert und den Grundstückswert langfristig stabilisiert.

Die jüngste Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sieht erhöhte Vergütungssätze vor, wenn Ladeeinrichtungen Bestandteil der PV-Anlage sind. Ergänzend erlaubt die Bundesförderung für Ladeinfrastruktur nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 80 % für Schnelllader oberhalb von 150 kW. Beides schafft für Betreiber von ÖPNV-Depots, Logistikzentren oder Freizeitarealen eine investitionsfreundliche Situation. Entscheidend bleibt jedoch, den projektspezifischen Lastgang exakt zu modellieren. Nur wenn Routen, Depotstandzeiten und Ladezyklen einer Flotte detailliert erfasst sind, lässt sich die Dimensionierung eines e-bus carport zielgerichtet vornehmen und eine Über- oder Unterinvestition vermeiden.

Planungsgrundlagen für eine solarcarport bus ladestation

Flächenanalyse und Tragwerkskonzept

Ein Gelenkbus erfordert Rangierbreiten von mindestens zwölf Metern. Daraus resultiert eine übliche Rasterweite der Stützen von zwölf bis 18 Metern. Stahl-Leichtkonstruktionen auf verschraubten Fundamenten gewährleisten hier hohe Flexibilität, weil sie ohne nennenswerte Betonierung auskommen. Geoschrauben können Lasten von bis zu 2,8 Tonnen sofort aufnehmen, sind rückbaubar und reduzieren den Bauzeitenplan um schätzungsweise 60 %. Für Betreiber, die Erweiterungsoptionen oder Standortverlagerungen erwarten, stellt diese Gründungstechnologie einen betriebswirtschaftlichen Hebel dar.

Elektrotechnische Dimensionierung

Der tägliche Energiebedarf eines Standard-E-Busses wird in Studien mit rund 1,2 MWh angegeben. Bei einem Depot mit 80 Fahrzeugen summiert sich das auf circa 35 GWh im Jahr. Eine Dachfläche von 10 000 m² liefert bei modernen PV-Modulen in Südausrichtung bis zu 1,9 GWh. Obwohl der Ertrag nur einen Teil des Bedarfs deckt, entfällt hierauf keine Netznutzungsgebühr, was die Stromgestehungskosten signifikant senkt. Über Speicherlösungen lassen sich Lastspitzen abfedern, während ein Mittelspannungstrafo außerhalb der Fahrgassen die Netzverknüpfung herstellt. Das Zusammenspiel aus PV-Erzeugung, Speicherkapazität und Schnellladern wird im Lastflussmodell simuliert, um Engpässe frühzeitig zu erkennen.

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Förderfähigkeit

CAPEX-Aufteilung und Finanzierungsmodelle

Die Investition teilt sich grob zu einem Drittel auf das Tragwerk, zu zwei Dritteln auf elektrotechnische Komponenten. Leasingangebote für Ladehardware sowie Contracting-Modelle für die PV-Generierung verschieben einen Teil der Aufwendungen in die Betriebskosten und entlasten die Bilanz. Banken bewerten rückbaubare Fundamente positiv, da sie das Grundstück nicht dauerhaft belasten. Gleichzeitig lassen sich Energie- und Ladeerlöse in Power-Purchase-Agreements bündeln und auf bis zu 15 Jahre fixieren, was zinsgünstige Darlehen erleichtert.

Förderkulisse nach Sektoren

  • Öffentliche Verkehrsbetreiber: kombinierte Zuschüsse aus EEG-Bonus und Ladeinfrastruktur-Förderung, hinzu kommen landesspezifische Programme für Wetterschutzdächer.
  • Industrie- und Logistik: steuerliche Sonderabschreibungen für bewegliche Wirtschaftsgüter und Investitionsprämien bei Eigenstromnutzung.
  • Gewerbeimmobilien und Freizeiteinrichtungen: Fördermittel für klimatische Aufenthaltsqualität und Hitzeschutz, wenn pv öffentlicher verkehr nachweislich Teil des Konzepts ist.

Die Kombination der Programme erzeugt Tilgungszeiträume von fünf bis acht Jahren, abhängig von Strompreis, Auslastung der Flotte und Refinanzierungssatz.

Integrationsbeispiele für unterschiedliche Objektarten

Unternehmenszentralen mit Shuttle-Service

Parkflächen werden doppelt genutzt: Tagsüber dient das e-bus carport den Mitarbeitenden als überdachter Stellplatz, nachts laden die Shuttlebusse mit bis zu 300 kW Gleichstrom. Überschüssige PV-Energie deckt Spitzenlasten in Bürogebäuden, etwa für Kühlung oder Serverräume.

Wohnquartiere und Mixed-Use-Areale

Projektentwickler integrieren die Ladeinfrastruktur in Mobilitätskonzepte des Quartiers. Elektromikrobusse verbinden das Areal mit ÖPNV-Knotenpunkten; die PV-Überdachung liefert erneuerbare Energie ohne Flächenkonflikte und verbessert zugleich den sommerlichen Wärmeschutz für parkende Fahrzeuge.

Freizeiteinrichtungen und Flughäfen

Lange Verweildauern der Besucher erlauben Ladevorgänge mit moderaten Stromstärken, wodurch Netzanschlüsse kleiner dimensioniert werden können. Gleichzeitig steigert das sichtbare PV-Dach die ESG-Performance und unterstützt Zertifizierungen nach gängigen Nachhaltigkeitsstandards.

Genehmigungsrechtliche Rahmenbedingungen

Neben den üblichen Bauordnungsanforderungen verlangen die meisten Bundesländer eine gesonderte Anzeige, sobald Ladepunkte mit einer Anschlussleistung über 135 kW installiert werden. Bei einem solarcarport bus ladestation ist deshalb frühzeitig zu prüfen, ob der Standort in einem förmlich festgelegten Bebauungsplan liegt oder nach § 34 BauGB beurteilt wird. Eine Statik nach DIN EN 1993 für Stahltragwerke bildet die Basis der Einreichung; ergänzend fordern einige Behörden einen Nachweis zur Versickerung des Regenwassers, der bei großen Dachflächen eine Rückhaltung in Rigolen oder Zisternen vorsehen kann. Für Betreiber wichtig: Sobald der Strom ausschließlich in eigenen Fahrzeugen genutzt wird, genügt eine vereinfachte Netzanschlussanzeige nach § 19 NAV, weil keine Stromlieferung an Dritte erfolgt.

Brandschutz und Sicherheitstechnik

Die Integration von Gleichstrom-Schnellladern in unmittelbarer Nähe von Nutzfahrzeugen bringt erhöhte thermische Risiken. Feuerwehren verlangen ausreichend dimensionierte Aufstell- und Bewegungsflächen sowie klare Abschaltmöglichkeiten, die außen am e-bus carport zugänglich sein müssen. Die Technische Regel DGUV I 203-077 empfiehlt Abstände von mindestens 1,5 m zwischen Wechselrichtern und leicht entflammbaren Bauteilen; VDE 0100-722 schreibt Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Typ B vor. Für PV-Module greifen seit 2023 verschärfte Anforderungen an Durchschlagfestigkeit nach IEC 61730-2, die in Schnee- und Windlastzone 2 besonders relevant sind. Betreiber sollten alle Komponenten in einer zentralen Brandmeldeanlage zusammenführen, um Alarmketten ohne Personaleinsatz auszulösen.

Digitales Energiemanagement und Monitoring

Ein modular aufgebautes Lastmanagement entscheidet darüber, ob der Netzanschluss wirtschaftlich bleibt. Intelligente Zähler nach Messstellenbetriebsgesetz liefern 15-minütige Werte, die ein EMS in Echtzeit mit dem Fahrplan der Flotte abgleicht. OCPP 2.0 ermöglicht dabei die Priorisierung einzelner Ladepunkte, während ISO 15118 Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Authentifizierung abbildet. Für pv öffentlicher verkehr empfiehlt sich die Kopplung an das bestehende Depotleitsystem, um Verspätungen automatisch in den Ladeplan einzubeziehen. Dashboards auf SCADA-Basis visualisieren den PV-Ertrag, die Verfügbarkeit der Gleichrichter und den State of Charge der Busbatterien. Abweichungen lassen sich so auf Komponentenebene analysieren und in Condition-Based-Maintenance-Workflows überführen.

Wartungsstrategien und Lebenszykluskosten

Regelmäßiges Reinigen der Modulflächen erhält den spezifischen Ertrag; in Regionen mit hoher Luftverschmutzung werden halbjährliche Intervalle kalkuliert. Wechselrichterhersteller geben typischerweise zehn Jahre Garantie, sofern ein Remote-Monitoring aktiviert und die Umgebungstemperatur unter 40 °C gehalten wird. Die jährliche Sicht- und Funktionsprüfung der Ladehardware umfasst Thermografie an DC-Steckern sowie eine Kalibrierung der Energiezähler. Durch den Einsatz rückbaubarer Schraubfundamente lassen sich Rücklagekosten für Rückbau und Entsorgung senken, da eine Wiederverwendung des Materials vorgesehen werden kann. Über den gesamten Betrachtungszeitraum von 20 Jahren entfallen etwa 1,8 % der anfänglichen Investition auf präventive Wartung, was gegenüber ungeplanten Stillständen deutlich kosteneffizient ist.

Perspektiven durch bidirektionales Laden

Mit dem Hochlauf der Norm ISO 15118-20 gewinnt die Rückspeisung von Energie in das Depotnetz an Bedeutung. In einem Szenario mit 80 Bussen kann eine verfügbare Batteriekapazität von 36 MWh als Peak-Shaving-Puffer dienen und den Bedarf an stationären Speichern reduzieren. Voraussetzung ist ein Umrichter, der sowohl Netz- als auch Fahrzeugnormen erfüllt und eine präzise Steuerung der Ladestufen ermöglicht. Bei Überschussstrom lassen sich zusätzliche Erlöse im Intraday-Handel generieren; bei Netzengpässen kann die Anlage zur Blindleistungsbereitstellung beitragen. Durch die Kopplung mit der PV-Erzeugung entsteht ein multifunktionaler Cluster, der den fluktuierenden Börsenstrompreis ausgleicht und die Eigenverbrauchsquote des gesamten Systems e-bus carport signifikant erhöht.

Fazit

Die Kombination aus Photovoltaik, Hochleistungsladung und modularer Stahlbauweise schafft einen skalierbaren Infrastrukturbaustein für klimaneutrale Mobilität. Rechtssichere Planung, brandschutztechnisch abgesicherte Ausführung und ein datengetriebenes Energiemanagement minimieren Projektrisiken. Entscheider sollten frühzeitig Genehmigungsfristen klären, in offene Schnittstellen der Ladehardware investieren und Wartungsverträge mit klaren Performance-Garantien abschließen, um Investitions- und Betriebskosten auf Sicht von zwei Jahrzehnten planbar zu halten.

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