Okt. 12, 2025

Versicherungsschutz für Solarcarports in Bayern: So schützen Sie Ihre Anlage vor Unwetterschäden und finanziellem Verlust

Wussten Sie schon?

Solarcarport Unwetter: Exposition und Schadentreiber

Freistehende PV-Carports vereinen große Dachflächen, lange Spannweiten und empfindliche Elektronik. Damit bilden sie bei Sturm, Starkregen oder Schnee ein auffälliges Target. Der Deutsche Wetterdienst meldet jährlich rund 25 000 Unwetterwarnungen; die Mehrzahl betrifft Wind, gefolgt von Starkniederschlägen und Hagel. Schäden an PV-Carports entstehen hauptsächlich durch punktuelle Soglasten, Aufprallenergie und eindringende Feuchtigkeit. Im Vergleich zu Dachanlagen wirken höhere Hebelarme: Schon eine Böe von 120 km/h kann an der Modulauflage Kräfte von über 2 kN pro Quadratmeter hervorrufen. Aufgestaute Niederschläge führen zusätzlich zu Wassersäcken, die das Eigengewicht der Konstruktion kurzfristig verdoppeln. Betreiber müssen daher nicht nur geeignete Statiknachweise nach DIN EN 1991-1-4 erbringen, sondern auch Lastabtrag und Verbindungsmittel in Windzone 4 gesondert dimensionieren.

Windlastzonen und Mikrostandort

Versicherer ordnen das Risiko nach amtlichen Windzonen und nach topografischen Verstärkern wie freien Freiflächen, Küstenlagen oder Talschluchten. Ein Solarcarport direkt an der Küste unterliegt bis zu 30 % höheren Spitzlasten als dieselbe Anlage im Hinterland. Für die Tarifierung fordern Sachversicherer eine Standortanalyse, die neben Windprofilen auch Schnee- und Eisdruck sowie potenzielle Einschlagwinkel von Hagelkörnern bewertet.

Feuchte- und Blitzereignisse

Überschwemmte Parkplatzflächen leiten Wasser bis in Kabelkanäle. Korrosionsbeständige Geoschrauben reduzieren hier das Unterrostungsrisiko, doch die Schwachstelle bleibt die DC-Verkabelung. Ein normgerechtes Erdungskonzept mit Potenzialausgleich nach VDE 0185 vermindert Überspannungsschäden durch indirekte Blitzeinschläge um bis zu 60 %. Versicherer erkennen solche Maßnahmen als risikomindernd an und gewähren niedrigere Selbstbehalte.

Versicherung PV Carport: Vertragsarten und Deckungsumfang

Die Palette an Policen reicht von Bauleistungs- bis zu Allgefahren‐ und Elektronikversicherungen. In der Praxis hat sich eine Dreiteilung etabliert: Bauphase, regulärer Betrieb und Ertragsausfall. Während der Montage deckt die Bauleistungsversicherung Materialverluste sowie Sturmschäden bis zur Abnahme. Im Betrieb übernimmt die Allgefahrenversicherung Sachschäden durch Sturm, Feuer, Leitungswasser und elementare Ereignisse, sofern diese nicht explizit ausgeschlossen sind. Ergänzend sichert eine Betriebsunterbrechungsdeckung entgangene Einspeiseerlöse und Mietzahlungen ab.

Wertermittlung und Selbstbehalt

Die Versicherungssumme basiert auf Wiederbeschaffungs- oder Zeitwert inklusive Montagekosten. Für Carports mit Wechselrichter-Schaltschränken und Ladeinfrastruktur empfehlen Anbieter den Wiederherstellungswert, weil Software-Lizenzkosten sonst unversichert bleiben. Selbstbehalte liegen typischerweise zwischen 2 % und 5 % der Schadenhöhe, können jedoch auf 1 % sinken, wenn geprüfte Unterkonstruktionen und fortlaufende Wartungsberichte vorgelegt werden.

Vertragliche Obliegenheiten

Policen nach VGB 2024 enthalten Meldefristen von 48 Stunden ab Schadeneintritt. Zudem verlangen sie jährliche Sichtprüfungen und drehmomentgeprüfte Klemmschellen. Wird eine Inspektion versäumt, droht eine Kürzung der Entschädigung. Betreiber beugen vor, indem sie Prüfpunkte in das Facility-Management-System integrieren. Digitale Wartungslogs gelten als gleichwertiger Nachweis gegenüber Papierdokumenten.

Hagelschutz Carport: Technische Prävention und Prämienwirkung

Hagel verursacht bis zu 40 % der gemeldeten Schäden an PV-Carports. Die DIN EN 12975 klassifiziert Module von HW1 bis HW5; Versicherer erkennen Hagelschutzklasse HW4 als prämienrelevant an. Glas-Glas-Module mit 2 × 2 mm Deckscheiben oder Verbundglas mit Polycarbonat-Zwischenschicht erhöhen die Energieaufnahme ohne Leistungseinbußen. Zusätzliche Maßnahmen umfassen verstärkte Modulrahmen aus AlMgSi0,7 und stromliniente Frontbleche zur Umlenkung fallender Körner.

Kosteneinfluss auf Versicherungsprämien

Für ein Logistikareal mit 200 kWp senken HW4-zertifizierte Module die Elementarprämie im Mittel um 12 %. Kombiniert mit hagelbeständigen Dachpaneelen aus Stahlverbund ergibt sich eine Gesamtersparnis von bis zu 1,8 % der Versicherungssumme. Der Return-on-Investment liegt bei etwa vier Jahren, gemessen an der Differenz aus Mehrkosten für die Modulklasse und den kumulierten Prämienvorteilen.

  • HW4-Module: bis 12 % Prämienreduktion
  • Stoßfeste Rahmen: zusätzliche 3 % Reduktion
  • Regelmäßige Reinigung: bis 2 % Reduktion durch geringeres Glasbruchrisiko

Steigbügelkonstruktionen auf Geoschrauben lassen beschädigte Stützachsen binnen Stunden austauschen. Die entstehenden Reparaturkosten bleiben häufig unterhalb des vereinbarten Selbstbehalts und führen damit zu geringeren Schadenquoten, was Versicherer in künftigen Verlängerungsrunden honorieren.

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Statik und Werkstoffwahl unter Extremlast

Die maßgeblichen Lastfälle für Solarcarports resultieren aus Kombinationen von Wind-, Schnee- und Temperaturbeanspruchungen. Für Dachneigungen bis 10 ° bleibt die Staulast im Regelfall beherrschbar, sofern Trapezprofile der Klasse S320GD oder höher eingesetzt werden. In Windzone 4 empfehlen Fachplaner eine zweiaxiale Aussteifung mit Querverbänden aus S355-Hohlprofilen; die Bemessung folgt DIN EN 1993-1-1 sowie den Korrosionszuschlägen nach Korrosivitätskategorie C4. Bolzen aus hochfestem Stahl 10.9 reduzieren die erforderliche Anzahl an Verbindungsmitteln um rund 15 %, müssen jedoch gegen Wasserstoffversprödung geschützt werden. Bei Standorten mit erhöhtem Gefrierwechsel ist eine thermisch getrennte Auflagerung sinnvoll, um Schubspannungen in den Modulrahmen zu begrenzen und damit das Risiko von Mikrorissen zu verringern.

Elektrische Schutzkonzepte und Brandschutz

Großflächige PV-Carports integrieren heute häufig DC-Stringspannungen bis 1 500 V. Für diese Spannungsebene verlangen Sachversicherer nach VdS 2033 eine getrennte Kabelführung für DC und AC sowie feuerbeständige Kabelkanäle der Klasse E30. Ein selektiver Gleichstrom-RCD (Typ B+) an jedem Carport-Strang begrenzt Fehlerströme frühzeitig. Betriebswirtschaftlich relevant ist hier die versicherung pv carport: Anbieter gewähren Prämiennachlässe bis 8 %, wenn eine automatische Lichtbogenüberwachung mit Abschaltzeit < 200 ms nachweisbar ist. Für den Brandschutz auf Parkdeckebene hat sich ein zweistufiges Konzept etabliert: lineare Wärmemelder in Modulreihe 3 kombiniert mit einer Schaumlöschanlage, die durch Frostschutzmittel bis –25 °C saisonunabhängig bleibt.

Monitoring, Wartung und Schadenanalyse

Ein satellitengestütztes Strahlungs-Benchmarking liefert Vergleichswerte für Soll- und Ist-Erträge; Abweichungen > 7 % deuten oft auf verschattungsbedingte Hotspots. Datenlogger der Schutzklasse IP66 widerstehen dem typischen solarcarport unwetter und stellen Live-Daten via LTE bereit. Für Inspektionen empfiehlt sich ein Roll-Schedule nach IEC 62446-1: visuelle Prüfung halbjährlich, Elektrolumineszenz-Test alle drei Jahre. Versicherer akzeptieren diese Nachweise als vorbeugende Maßnahme und senken den Selbstbehalt um bis zu einem Prozentpunkt. Nach Schadenereignissen bildet eine Thermografie mit Auflösung ≥ 640 × 480 px die Grundlage für die Ursachenermittlung; für Hagelschäden sind ergänzende Split-Shot-Analysen obligatorisch.

Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeitsvergleich

Investitionskosten für ein 500 kWp-System liegen je nach Ausstattung zwischen 1 050 € und 1 220 € pro kWp. Davon entfallen rund 18 % auf die Tragkonstruktion und 6 % auf den Blitz- und Überspannungsschutz. Ein hagelschutz carport der Klasse HW4 erhöht die Modulkosten um etwa 6 €/m², senkt aber die statistische Schadenquote über 20 Jahre von 0,28 % auf 0,19 % der Versicherungssumme. Unter Annahme eines diskontierten Barwerts von 3 % ergibt sich ein Kapitalwert von rund 14 €/kWp zugunsten der höherwertigen Lösung. Betreiber mit Eigenverbrauchsanteilen > 70 % profitieren zudem von reduzierten Netzentgelten gemäß § 14a EnWG, wodurch sich die mittlere Amortisationszeit um knapp sechs Monate verkürzt.

Fazit

Die Analyse zeigt, dass Solarcarports nur dann langfristig wirtschaftlich bleiben, wenn Konstruktion, elektrische Sicherheit und Versicherungsstrategie integrativ geplant werden. Entscheider sollten erstens die Statik konsequent auf lokale Extremwerte kalibrieren, zweitens aktive Lichtbogen- und Überspannungsschutzeinrichtungen implementieren und drittens Policen wählen, die Wartungs- und Qualitätsnachweise prämienwirksam honorieren. Eine Investition in HW4-Module und robuste Tragprofile amortisiert sich in der Regel innerhalb von vier bis fünf Jahren und minimiert das Risiko von Ertragsausfällen deutlich.

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